Ein kraftvoller Bogen von klanglicher Mahnung bis zur politischen Anklage. Bohuslav Martinůs Memorial to Lidice erinnert erschütternd an das Massaker im tschechischen Dorf Lidice – ein musikalisches Denkmal gegen das Vergessen. Josef Suks Meditation über den altböhmischen Choral «Svatý Václave» beschwört mit tiefer Spiritualität den Schutzpatron Böhmens und ist ein stilles Gebet in dunkler Zeit.
Mit Arnold Schönbergs «Ode to Napoleon» erklingt eine kluge, scharfsinnige Abrechnung mit Tyrannei – ein musikalischer Kommentar zur Macht und ihrem Missbrauch.
Den Abschluss bildet Dmitri Schostakowitschs 11. Sinfonie, ein monumentales, dramatisches Werk, das sich auf das Petersburger Blutsonntagsmassaker von 1905 bezieht – und doch weit über dieses historische Ereignis hinausweist. Eine Sinfonie als Zeitzeugnis und Klang gewordener Protest.
Hans-Huber-Saal
18.00 Uhr
Festivaleröffnung
18.15 Uhr
Vortrag zum Thema «Musik in Diktaturen» (Friedrich Geiger, Professor für Historische Musikwissenschaft, Hochschule für Musik und Theater München)
18.30 Uhr
Podiumsgespräch «Missbrauch von Musik in Diktaturen»
– Friedrich Geiger, Musikwissenschaftler
– Hans-Georg Hofmann, Intendant Bodensee Philharmonie
– Michal Lewkowicz, Leiterin Mizmorim Festival
– Vladimir Jurowski, ChefdirigentRundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Moderation: Hans-Georg Hofmann
Anschliessend
Apéro
Musiksaal
19.30 Uhr
– Rundfunk-Sinfonieorchester, Berlin
– Pierre-Laurent Aimard, Klavier
– Vladimir Jurowski, Leitung
Bohuslav Martinů (1890-1959)
Memorial to Lidice, H.296
Josef Suk (1874-1935)
Meditation über den altböhmischen Choral «Svatý Václave» für Streichorchester, op. 35a
Arnold Schönberg (1874-1951)
Ode to Napoleon, op. 41
***
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Sinfonie Nr. 11 in g-Moll «Das Jahr 1905», op. 103
Der Palastplatz: Adagio
9. Januar: Allegro
Ewiges Andenken: Adagio
Sturmgeläut: Allegro non troppo
Verein Macht Musik
c/o André Weishaupt
Leonhardsstrasse 6
4051 Basel
info@machtmusik.ch